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Niacin und NaCl

Neue Ernährungsfaktoren bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes

Bekanntlich ist die Zusammensetzung der Darmbakterien (Mikrobiota) abhängig von der Ernährungsweise, und viele chronische Krankheiten entstehen durch eine veränderte Mikrobiota.

Verarmt die bakterielle Gesellschaft im Darm an Zahl oder an Arten, dann wird der Mensch krank. Das gilt auch für Diabetes Typ 2 und seine Vorstufen.

Die gute Nachricht: Mit gezielter Nahrungsmittelauswahl lässt sich gegensteuern. Beispielsweise mit Lebensmitteln, die B-Vitamine enthalten (Zurückhaltung bei Getreide). Aktuell gilt einem B-Vitamin im Zusammenhang mit  Stoffwechselerkrankungen besonderes wissenschaftliches Interesse: Vitamin B3 (Niacin). Eine mehr als gute Versorgung ist für Menschen mit Diabetes, Prädiabetes, Insulinresistenz oder verminderter Glukosetoleranz besonders wichtig, denn dieses Vitamin ist in der Lage die Verarmung der Mikrobiota zu verhindern. Das klappt als spezielle Nahrungsergänzung die die Magenpassage übersteht, oder ganz natürlich: Nahrungsmittel die reichlich Niacin liefern sind beispielsweise Fisch, Pilze, frische Kräuter und Nüsse. Wichtig dabei ist es die Speise nur moderat zu salzen, denn auch (zu)viel vom Natriumchlorid begünstigt den Verlust der guten Gesellschaft im Darm.

Quellen:

  • Laudes M. et al: Targeted Microbiome Intervention by Microencapsulated Delayed-Release Niacin Beneficially Affects Insulin Sensitivity in Humans. Diabetes Care.  2018 Mar; 41(3):398-405.
  • Wilck, N et al: Salt-responsive gut commensal modulates Th-17 axis and disease. Nature. 2017 Nov 30;551(7682):585-589.